Potsdam

Glienicker Brücke

Im Weitergehen lassen wir mit dem Jagschloss Glienicke eine kleine Perle links liegen, die mit ihren Umbauten und wechselnden Nutzen wie das ganze Areal ein Spiegelbild der letzten Jahrhunderte ist. Hier führt auch der Berliner Mauerweg vorbei, unser nächster Halt ist aber die Glienicker Brücke. Diese Havelquerung zwischen Potsdam und Berlin kennt die Welt als Agentenbrücke, auf der die USA und Sowjetunion zwischen 1962 und 1988 mehrmals Spione austauschten. In dieser Zeit war die Brücke ein verlorener Ort, durch eine weiße Linie in der Mitte geteilt und streng bewacht. Anwälte wie der berüchtigte Ost-Berliner Wolfgang Vogel schraubten hier an ihrer Karriere, Thriller- und Filmautoren waren dankbar für die Szenerie. Unter geht dabei die Geschichte der Brücke als solcher, deren erste schmale Holzkonstruktion nach 1660 dem Potsdamer Adel für Jagdausflüge jenseits der Havel diente. Im Laufe der Zeit wurde die Brücke verbreitert, zur Zugbrücke und später von einem Bau nach einem Schinkel-Entwurf ersetzt. Die heutige Brücke, im zweiten Weltkrieg teilzerstört und später wieder aufgebaut, wurde 1907 eingeweiht. Dass sie heute als ein Mahnmal des Kalten Krieges gilt, ist nicht ihre Schuld.